Rose Ausländer Gesellschaft

Rose Ausländer Gesellschaft
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Biografie Rose Ausländer

1901

Rosalie Beatrice „Ruth“ Scherzer wird am 11. Mai in Czernowitz/Bukowina (Österreich) geboren.

1907-1918

Schulbesuch. Volksschule, Mittelschule in Czernowitz und Budapest, Germinal-Handelsschule der Wiener Kaufmannschaft in Wien, mit Berufsabschluss in einem kaufmännischen Gewerbe.

1916-1918

Kriegbedingter Aufenthalt in Wien.

1919

Rückkehr nach Czernowitz (Cernauti, Rumänien). Seitdem intensive Beschäftigung mit der Philosophie (Platon, Spinoza, Nietzsche, Brunner). Mitglied im Ethischen Seminar in Czernowitz. Erste Anstellung als Büroleiterin in einer Rechtsanwaltskanzlei.

1919 /1920

Als Gasthörerin Studium der Literatur und der Philosophie an der Universität Czernowitz.

1920

Der Vater, Sigmund Scherzer, stirbt.

1921

Im April Auswanderung in die USA.

1921 /1922

Aufenthalt in Minneapolis / St. Paul und Winona. Buchhalterin bei der Zeitschrift Westlicher Herold und Redakteurin der Kalenderanthologie American Herold (bis 1927). Hier publiziert sie ihre ersten Gedichte.

1923

Anfang des Jahres Übersiedlung nach New York. Bankangestellte.
Am 19. Oktober Heirat mit Ignaz Ausländer aus Czernowitz.

1926

Erhalt der Staatsbürgerschaft der USA. Gründungsmitglied des Constantin-Brunner-Kreises in New York. Ende des Jahres Reise nach Czernowitz. Trennung von Ignaz Ausländer. Rose Ausländer bleibt in Czernowitz.

1927

Einmonatiger Besuch bei Constantin Brunner in Berlin. Seit Anfang des Jahres lebt sie mit Helios Hecht, einem Kulturjournalisten und Grafologen, zusammen.

1928

Ende des Jahres erneute Übersiedelung nach New York, gemeinsam mit Helios Hecht.

1929-1931

Publikation von Gedichten und Feuilletons in deutschsprachigen Zeitungen in den USA.

1930

Am 8. Mai Scheidung von Ignaz Ausländer.

1931

Anfang des Jahres Rückkehr nach Czernowitz.

1931-1934

Gedichtpublikationen in Zeitungen, Zeitschriften, Anthologien, journalistische Tätigkeit, Übersetzungen, gibt Englischunterricht und als Lebensberaterin für die Leser der Zeitung Der Tag.

1934

Dreimonatiger Aufenthalt in New York. Übersiedlung nach Bukarest. Trennung von Helios Hecht. Arbeitet als Fremdsprachenkorrespondentin in einer Chemiefabrik in Bukarest.

1937

Aberkennung der amerikanischen Staatsbürgerschaft wegen dreijähriger Abwesenheit aus den USA.

1939

Reisen nach Mailand, Paris und New York. Der Regenbogen, Rose Ausländers erste Buchpublikation, erscheint in Czernowitz.

1940

Im Juni besetzen sowjetische Truppen Czernowitz und die nördliche Bukowina. Rose Ausländer, die zur Pflege der erkrankten Mutter in der Stadt weilt, wird unter dem Vorwurf der Spionage für die USA vom sowjetischen Inlandsgeheimdienst NKWD verhaftet, verhört und nach viermonatiger Haft wieder aus dem Gefängnis entlassen. Sie arbeitet als Krankenschwester in einer Augenklinik.

1941-1944

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges besetzen rumänische Truppen Anfang Juli 1941 Czernowitz. Rose Ausländer wird im Getto der Stadt gefangen gesetzt und darf nach Auflösung des Gettos die Stadt nicht verlassen. Zwangsarbeit, Todesnot, Kellerversteck. Sie lernt Paul Antschel (Celan) kennen.

1944

Im April besetzen sowjetische Truppen die Bukowina. Die wenigen überlebenden Juden werden befreit. Rose Ausländer arbeitet in der Stadtbibliothek von Czernowitz.

1945

Im Dezember Ausreiseantrag nach Rumänien.

1946

Im August Ankunft in Bukarest. Im September über Konstanza als displaced person Ausreise nach New York.

1947

Die Mutter, Ethie Rifke Scherzer, stirbt in Satu Mare, Rumänien.

1948-1956

Rose Ausländer schreibt ihre Gedichte ausschließlich in englischer Sprache.

1951-1963

Arbeit als Fremdsprachenkorrespondentin bei der Schifffahrtsspedition Freedman& Slater, New York.

1957

Von Mai bis November Europareise. Drei Treffen mit Paul Celan. Reisestationen: Rotterdam, Paris und Frankreich, Italien, Griechenland, Spanien, Wien und Österreich, Schweiz. Paris, Amsterdam.

1963

Im Mai Reise nach Wien, wo der Bruder und dessen Familie aus Rumänien kommend, im Flüchtlingslager der UNO eingetroffen sind.

1964

Vierwöchiger Aufenthalt in Israel. Übersiedelung nach Wien.

1965

Übersiedlung in die BRD, nach Düsseldorf. Blinder Sommer, Rose Ausländers erste Buchpublikation seit 1939, erscheint in Wien.

1966

Rente und Entschädigung als Verfolgte des Naziregimes. Silberner Heinetaler des Verlages Hoffmann & Campe. Hamburg.

bis 1971

Zeit des Reisens in Europa. 1968/69 letztmalig für 12 Monate in den USA.

1967

Droste-Preis der Stadt Meersburg. 36 Gerechte.

1972

Am 22. Dezember Einzug ins Nelly-Sachs-Haus, das Elternhaus der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf. Inventar.

1974

Ohne Visum.

1975

Andere Zeichen.

1976

Gesammelte Gedichte. Mit diesem Band beginnt die Zusammenarbeit mit dem Literarischen Verlag Braun, Köln. Noch ist Raum.

1977

Ida-Dehmel-Preis der GEDOK. Gryphius-Preis. Letzte öffentliche Lesung anlässlich der Preisverleihung. Zur Eröffnung der Ausstellung „Rose Ausländer“ im Heinrich-Heine-Institut, Düsseldorf, verlässt die Autorin letztmalig das Nelly-Sachs-Haus. Doppelspiel. Selected Poems (London, erstes Buch im Ausland).

1978-1988

Bettlägerig.

1978

Ehrengabe des BDI. Aschensommer (erstes Taschenbuch). Mutterland. Es bleibt noch viel zu sagen.

1979

Ein Stück weiter.

1980

Roswitha-Medaille der Stadt Bad Gandersheim. Die Zusammenarbeit mit dem S.Fischer Verlag, Frankfurt, beginnt. Einverständnis.

1981

Mein Atem heißt jetzt. Im Atemhaus wohnen. Einen Drachen reiten.

1982

Mein Venedig versinkt nicht. Südlich wartet ein wärmeres Land.

1983

So sicher atmet nur Tod.

1984

Literaturpreis der Bayrischen Akademie der Schönen Künste. Rose Ausländer wird das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch Bundespräsident Carl Carstens verliehen. Die Herausgabe der Gesammelten Werke (GW) im S.Fischer Verlag beginnt. Hügel / aus Äther / unwiderruflich (GW Band 3). Im Aschenregen / die Spur deines Namens (GW Band 4). Ich höre das Herz / des Oleanders (GW Band 5).

1985

Die Sichel mäht die / Zeit zu Heu (GW Band 2). Die Erde war ein atlasweißes Feld (GW Band 1). Ich zähl / die Sterne meiner Worte.

1986

Literaturpreis des Verbandes der Evangelischen Büchereien für Mein Atem heißt jetzt. Wieder ein Tag / aus Glut und Wind (GW Band 6).

1987

Ich spiele noch. Der Traum hat offene Augen.

1988

Am 3. Januar stirbt Rose Ausländer in Düsseldorf im Nelly-Sachs-Haus. Sie wird auf dem jüdischen Friedhof im Nordfriedhof in Düsseldorf beerdigt. Und preise die kühlende / Liebe der Luft (GW Band 7).

1990

Jeder Tropfen / ein Tag (GW Band 8). Mit diesem Band liegt das Gesamtwerk Rose Ausländers vollständig vor.

1992-1996

Das Gesamtwerk Rose Ausländers erscheint als sechzehnbändige Ausgabe im FischerTaschenbuchVerlag in Frankfurt am Main.


aktualisiert am 16.06.07


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